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Bayern, Bier und schnelle Beats – LaBrassBanda im Interview

Am 18. Juli ist die Speerspitze der tanzbaren bayerischen Volksmusik zu Gast auf der Plassenburg. Vorab waren Korbinian Weber (Trompete) und Manuel Wimbeck (Posaune) exklusiv im  Interview  mit bayreuth4U. Warum es in Franken besonders schwer ist, fit auf der Bühne zu stehen und welche Musik im Tourbus der Jungs läuft, erfahrt ihr hier.

bayreuth4U: Euer letztes Konzert auf der Plassenburg fand 2021 coronabedingt bestuhlt und mit Abstand statt. Welche Erinnerungen habt ihr an den Abend?

LaBrassBanda:Ich persönlich erinnere mich gerne an jedes Konzert auf der Plassenburg zurück. Das Ambiente, gerade am Abend, wenn die Lichter angehen, ist schon besonders. Beim letzten Mal in der Coronazeit war’s natürlich ganz besonders, nach den ganzen Lockdowns und Kontaktverboten. Eines unserer wenigen bestuhlten Konzerte, aber wir waren sehr froh, dass wir wieder auf die Bühne durften, und die Zuhörer waren froh wieder Live-Musik erleben zu können. Ich kann mich an manch kleines Tränchen im Publikum erinnern.

bayreuth4U: Was verbindet ihr als Aushängeschild Südbayerns eigentlich mit Franken? Wo gibt es Berührungspunkte, was gefällt euch bei uns? Bier und Bratwürste? 

LaBrassBanda: Die Geselligkeit und Biergartenkultur ist schon ähnlich wie bei uns. Wenn wir unterwegs sind, mögen wir es, durch die Städte und Dörfer zu schlendern. Da gehört natürlich eine kurze Einkehr dazu. Da haben wir in Franken immer die Qual der Wahl, bei der hohen Dichte an Brauereien schaffen wir gar nicht, alle auszuprobieren. Abends möchten wir fit auf der Bühne stehen und das ist in Franken schon eine besondere Herausforderung bei dem Angebot an guten Bieren und Würsten.

bayreuth4U:  Warum tretet ihr grundsätzlich barfüßig auf?

LaBrassBanda: Am Anfang waren wir immer mit dem Auto unterwegs. So eine LaBrassBanda-Show ist sehr schweißtreibend und es läuft alles in die Schuhe rein. Was dann nach drei, vier Tagen Tour passiert, kann sich jeder ausdenken. Somit wurde aus der Not eine Tugend und das Geruchsproblem im Auto war auch gelöst.

bayreuth4U: Eure neue Single heißt „Goaßnmaß“. Die trinkt man im Bierzelt, beim Volksfest, und in Franken auf der Kerwa… Welche Storys verbindet ihr damit?

LaBrassBanda: „Goaßnmaß“ ist sowas wie eine Ode an die Gemeinschaft. Es geht darum, zusammen zu feiern und Spaß zu haben. Es passiert gerade soviel unnötiges Zeug in der Welt und leider auch bei uns. Wir möchten die Leute zusammenbringen und Spaß vermitteln. Bei uns gibt es eben den Brauch, dass die Goaßnmaß nach einem etwas größeren Schluck im Kreis weitergegeben wird. Zusammenzusitzen und gemeinsam paar schöne Stunden verbringen, sowas sollte man nicht vergessen.

bayreuth4U: Die Idee für LaBrassBanda ist nicht, wie zu vermuten wäre, in einem bayerischen Bierzelt, sondern in New York entstanden. Was war der Auslöser?

LaBrassBanda: Wir waren damals gerade alle am Abschluß unseres Musikstudiums angelangt, hatten dort viel über klassische und Jazz-Musik gelernt, und in unserer Kindheit und Jugend die traditionelle Volksmusik mitbekommen. Wir hatten aber auch immer den Traum, Tanzmusik zum Schwitzen für junge Leute zu machen, und bereits in verschiedenen Kombos damit experimentiert. Dann kam Stefan von einer Konzertreise nach New York heim,  wo er die Young-BloodBrassBand erlebt hatte. Die Verbindung aus brachialen Bläsern und Hip Hop hat ihn total elektrisiert, und wir haben uns davon zu den ersten Songs für LaBrassBanda inspirieren lassen.

bayreuth4U: Im Oktober 2023 wart ihr in der vierten Staffel von „Babylon Berlin“ zu sehen. Wie kam es dazu?

LaBrassBanda:Die Produktionsfirma kam auf uns zu. In der Szene brauchten sie eine bayerische Band, die in den späten 1920er-Jahren auf einem Talentwettbewerb in Berlin auftritt. Dafür hatten sie uns auserkoren. 

bayreuth4U: Im Herbst wird euer neues Album erscheinen. Ihr seid eine große Band mit vielen gestandenen Musikern. Wie sieht der Entstehungsprozess bei euch aus? Wo wird das Album aufgenommen? Wieder im Kuhstall? 

LaBrassBanda: Die Aufnahme im Kuhstall war eine wunderbare Erfahrung, ist aber nicht die Regel geworden für unsere Albumproduktionen. Das meiste geschieht in Stefans Heimstudio in der Nähe von Traunstein. Darüber hinaus hat jeder von uns einen Platz, wo Aufnahmen und Songwriting stattfinden.

bayreuth4U: Wie sieht es mit eurem eigenen Musikgeschmack aus, euren Einflüssen von der Karibik bis zum Balkan? Welche Musik läuft aktuell bei euch im Tourbus?

LaBrassBanda: Die Musikgeschmäcker in der Band sind krass verschieden. Wir können uns selten auf etwas einigen. Meistens wandert die Playlist dann munter durch die Reihen und da ist dann alles dabei, von Richard Strauss bis Tupac und Stevie Wonder.

bayreuth4U: Ihr habt mit eurer Band nahezu schon auf der ganzen Welt Konzerte gegeben. Gibt es noch einen Ort, wo ihr unbedingt mal spielen möchtet?  

LaBrassBanda: Irland ist noch so ein musikverrückter Fleck Erde, den wir bis jetzt noch nicht besucht haben. Und natürlich noch ganz oft auf der Plassenburg!

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