Die neue Bibi kommt aus Bayreuth

Katharina Hirschberg lebt in Bayreuth und macht nächstes Jahr ihr Abitur am Gymnasium Christian-Ernestinum. Letztes Jahr wurde für die 18-Jährige ein Mädchentraum wahr: in der neuen „Bibi & Tina“-Serie, die seit dem 3. April auf Amazon Prime läuft, spielt sie die kleine Hexe Bibi Blocksberg. Wie es dazu kam, wie sich Schauspielerei und Schulalltag vereinbaren lassen und wie es bei ihr weitergeht erzählt sie uns im Interview.

 

bayreuth4U: Wie bist du zur Rolle der „Bibi“ gekommen?
Katharina Hirschberg: Ich war in den letzten zwei Jahren in einem Internat in der Nähe von Ulm, da hatten wir so eine Phase, in der wir alle „Bibi & Tina“-Filme zusammen angeschaut haben. Währenddessen habe ich wohl öfter auf Instagram nach „Bibi & Tina“ gesucht, so dass bei mir eine Werbeanzeige aufgetaucht ist, in der Darsteller für eine neue Serie gesucht wurden. Ich dachte erst, dass es eine Fake-Anzeige ist, habe dann aber doch draufgeklickt und gesehen, dass sie wirklich nach Schauspielern suchen. Ich habe mich daraufhin direkt für die Rolle der Bibi beworben und ein paar andere haben sich für die Tina gemeldet. Dann bin ich zu einem E-Casting eingeladen worden, das heißt ich habe Szenen zugeschickt bekommen und musste diese aufnehmen. Zu dem Zeitpunkt waren es noch mehrere tausend Bewerbungen auf die Rolle. Ich habe dann meine Videos eingeschickt und wurde ein bis zwei Monate später zum Live-Casting nach Berlin eingeladen. Dort habe ich auch schon mit der jetzigen Tina zusammengespielt. Zum Schluss gab es noch ein Konstellationscasting, bei dem für jede Rolle nur noch eine Person da war und sie geschaut haben, ob das Zusammenspiel passt. Daraufhin habe ich die Zusage für die Rolle bekommen.

bayreuth4U: In welchem Zeitraum war das?
Katharina: Die Castings haben im Oktober 2018 angefangen, die Dreharbeiten haben Ende Mai 2019 begonnen. Fertig waren wir Mitte August.

bayreuth4U: Ihr müsst in der Serie auch reiten und singen, hast du das vorher schon gelernt?
Katharina: Reiten konnte ich schon, das war schonmal eine gute Voraussetzung. Ich hatte nie eine professionelle Gesangsausbildung, ich habe nur immer im Chor gesungen. Aber das war überhaupt kein Ding. Es hat mega viel Spaß gemacht, die Songs einzusingen. Wir hatten ein kleines Gesangscoaching und waren dann mit Peter Plate (Ex-Rosenstolz, Anm.d. Red.) und Ulf Leo Sommer im Studio, die ja bereits für die Musik für die Filme verantwortlich waren. Die beiden waren sehr lieb und geduldig, da ging das dann schon.

 

Katharina Hirschberg im Interview mit Mareike Zeis von bayreuth4U

 

bayreuth4U: Wie haben sich die Dreharbeiten mit der Schule vereinbaren lassen?
Katharina: Ich habe für die Zeit eine Schulbefreiung bekommen, da wir fünf Tage pro Woche – also immer Montag bis Freitag – gedreht haben. Die Drehs fanden in Brandenburg statt, deswegen waren wir auch immer fünf Tage am Stück dort. An den Wochenenden waren wir in Berlin, dort hatten wir einen Nachhilfelehrer und für die wichtigen Fächer haben uns die anderen Lehrer das Allernötigste zugeschickt. Es ging dabei weniger drum, irgendwelche Prüfungen mitzuschreiben, sondern wirklich nur die Basics zu lernen, dass wir nächstes Jahr mit dem Stoff klarkommen.

bayreuth4U: Du machst nächstes Jahr dein Abitur am GCE. Wie sieht dein „Schulalltag“ gerade aus?
Katharina: Wir bekommen jeden Tag Arbeitsaufträge von der Schule für die Fächer, die wir an dem Tag eben gehabt hätten. Das ist etwas zeitaufwändiger als in der Schule, da man sich alles selbst erklären muss. Aber das hängt auch vom jeweiligen Fach ab. Aber gerade weil ich weiß, dass ich im Sommer wieder wegen der Dreharbeiten fehlen werde, ist es für mich schon wichtig, die Aufgaben zu erledigen.

bayreuth4U: Was hat sich für dich verändert seit du die Rolle hast?
Katharina: Gerade ist es in Bayreuth, wo es nicht so viele aus der Filmbranche gibt, spricht sich sowas schon schnell rum. Wenn ich zum Beispiel am Wochenende im Heimathafen bin, gibt es eigentlich immer irgendwen, der über einen redet. Oder wenn ich einkaufen gehe kommt es ab und zu vor, dass mich ein Kind mit großen Augen anschaut. Manche sprechen mich dann auch direkt an. Gestern hat mich eine Mutter auf Instagram angeschrieben, die mich im Real gesehen hat und sich dort nicht getraut hat mich anzusprechen und ob ich ihr nicht trotzdem ein Autogramm schicken könnte. In Berlin ist mir sowas bisher noch nicht passiert, aber in Bayreuth merke ich das schon.

bayreuth4U: Bist du selbst mit „Bibi & Tina“ aufgewachsen?
Katharina: Ja, ich bin auf einem Dorf hier in der Nähe aufgewachsen, wir haben dort neben einem Bauernhof mit Pferden gewohnt. Ich bin auch schon als Kind viel geritten, da war Bibi & Tina natürlich voll unser Ding. Ich hab das mit meinen Freunden und meiner Schwester auch immer nachgespielt. Ich konnte sogar eine ganze Hörspielfolge auswendig aufsagen, ich war voll der Fan!

bayreuth4U: Willst du auch in Zukunft bei der Schauspielerei bleiben?
Katharina: Ja, auf jeden Fall. Schauspielerin zu werden war schon immer ein kleiner Traum von mir, aber wenn man in dem Bereich noch nie gearbeitet hat, dann nimmt man das noch nicht so ernst. Und dann gibt es auch immer Eltern und Lehrer, die sagen „Hmm, da können doch die wenigsten davon leben, lern doch mal lieber noch was anderes.“ Deswegen war es für mich erstmal keine ernsthafte Option. Aber jetzt wo ich es mal gemacht habe und es einfach so viel Spaß gemacht hat, habe ich schon vor, dabeizubleiben.

bayreuth4U: Sind bereits weitere Staffeln in Planung?
Katharina: Wir müssen jetzt erstmal bis Ende des Monats schauen, wie die Serie anläuft und von den Fans angenommen wird. Dann müssen wir noch abwarten, wie lange sich das mit Corona noch zieht und wann wir wieder anfangen können zu drehen. Aber wenn es gut ankommt und wenn es die Umstände wieder erlauben, dann wird es eine zweite Staffel geben, die wir dann hoffentlich schon in diesem Sommer drehen.

„Bibi & Tina“ ist seit dem 3. April auf Amazon Prime verfügbar.

 

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