Zwei Liebende, die erst sich selbst und dann ihre Ringe nicht erkennen, ein durchtriebener Wirt, eine spitzzüngige Kammerjungfer: Das klingt nach solidem komödiantischen Intrigenspiel, platten Gags und schenkelklopfendem Humor. Doch nicht so bei Lessings „Minna von Barnhelm“: Seine Komödienfiguren dem Gespött der Zuschauer auszusetzen, liegt ihm fern. Heiteres und Ernstes zeigt er geschickt nebeneinander und schafft mit den beiden Hauptfiguren Minna und Tellheim zwei echte Menschen mit inneren Widersprüchen.
Minna von Barnhelm, Studiobühne, bis 27.1., 20 Uhr